Donnerstag, 14. April 2016

Grimming (über Damberger-Route)

Erwin und ich treffen uns um 08:00 Uhr beim Schnitzer in  Klachau/Tauplitz und kurze Zeit später starten wir in Richtung Wandfuß dieses mächtigen Berges. Nach einer Stunde steigen wir in die Rampe der Damberger-Route (NO-Wand) ein und klettern die ersten Meter seilfrei bis zu den markanten Plattenfluchten. Im Mittelteil sichern wir teilweise die schwierigeren Stellen im noch vorhandenen festen Firn mittels Kiwi-Technik. Nach der Schlüsselstelle, (3+/4-; mit den schweren Bergschuhen und dem nassen und auch glitschigem Fels eine doch anspruchsvolle Seillänge!!) legen wir das Seil ab und steigen über die mit Firnschnee bedeckte Rampe weiter auf. Beim Erreichen der Multereck-Flanke nehmen wir auch die Steigeisen von den Schuhen und steigen/klettern über steile Höhenmeter auf den Multereck-Gipfel. Kurzer Handschlag und weiter geht der Weg über abgeblasene Felsrücken und Sulzschneefelder zum Hohen Grimming. Zwei, drei Bilder und wir steigen zur Biwakschachtel ab, wo wir uns zu einer längeren Rast niederlassen. Es gibt frischen, brasilianischen Kaffee, Lebkuchen, Ostereier und -hasen, Keks.
Nach einer halben Stunde marschieren wir weiter, wir haben ja noch einen längeren Weg vor uns. Nachdem wir aber freie Sicht auf den Dachstein haben wird unsere Stimmung gedämpft - die angesagte Kaltfront hat schon ihre Anzeichen über dem Dachsteinmassiv gesammelt. Schweren Herzens brechen wir unseren geplanten Weiterweg der Überschreitung zur Schartenspitze ab und steigen über den Normalweg zum Kulm ab. Als wir drei Stunden später im Thomahof das Gordonbleu bzw den Zwiebelrostbraten serviert bekommen, ziehen über das Multereck tiefhängende, grauschwarze Wolken, es blitzt und donnert und ein massiver Regenschauer geht hernieder. Zum Glück wieder einmal richtig entschieden und die Zeichen der Natur erkannt.
 
Hinter uns in der Rampe gehts bergauf!!

Herrlicher Ausblick beim Einstieg

Es geht los!

Steile und freie Kletterrei

Bei den markanten Wandfluchten

Auch einige alte Haken sind vorhanden!!!

In der Schlüsselseillänge

Alpiner Ausblick

Interesanntes Felsmuster...

...genau wie meine Schoko-Ostereier:):):)


Entlang der Rampe

"Servus, steiler Hase!"

 

Wir erreichen die Multereck-Flanke

Das Multereck (links die Schneemessstange)

Blick vom Multereck zum Hohen Grimming

Perfeckte Pause bei der Biwakschachtel

Das gefällt uns!

Fast am Ende der Tour; der Himmel verdunkelt sich langsam.

Sonntag, 3. April 2016

Steile Abfahrten am Grubstein

Bevor der Winter entgültig vorbei ist wollte ich ein weiteres meiner Projekte anpacken. Die Linien waren mir schon vor einiger Zeit aufgefallen und so machte ich mich diese Tage daran: Aufstieg auf den Grubstein und dort einmal die Abfahrten in Augenschein nehmen. Dort habe ich dann einmal die beiden Wechten abgegraben, damit ich am nächsten Tag "entspannt" in die Flanken einfahren kann!! Ich konnte eine gemütliche Nacht auf der Interhüttenalm verbringen, jedoch um 01:00 Uhr war der Himmel immer noch mit Nebel verhangen. Kein gutes Zeichen für den kommenden Tag: der Schnee kann dabei nicht abstrahlen, gefriert dadurch nicht und eine Steilabfahrt wäre dann bei diesen Verhältnissen nicht möglich! Ich legte mich wieder nieder denn meinen Wecker hatte ich auf 04:00 Uhr gestellt - dann würde ich weiter entscheiden. Der Weckton reißt mich aus einem tiefen Schlaf aber der Gang vor die Hütte motiviert mich: sternenklarer Himmel!!! Zwar ist der Schnee nur oberflächlich verfestigt aber ich möchte die Chance nutzen und richte alles zusammen. Um 07:00 Uhr stehe ich am Wandfuß der Ostwand und alles schaut ganz gut aus. Ich mache eine Stapfspur durch den rechten Wandteil und oben geht's mit den Schiern zu den Einfahrten. Zum Glück habe ich die "Einfahrten" schon am Vortag hergerichtet und muss nun keine Zeit damit vertrödeln.
Zuerst fahre ich über die linke Flanke ab ( ca 50° Steilheit) und steige dann wieder über die schon vorhandene Stapfspur die 150 Höhenmeter auf den höchsten Punkt zurück. Anschließend, bevor die Sonne der relativen Festigkeit der Schneedecke noch mehr zusetzt und eine Abfahrt dann unmöglich macht, befahre ich die rechte Flanke. Dann geht`s nochmals über die Stapfspur hinauf und anschließend begebe ich mich über das Plateau an die Westeite. Dort ist noch keine Sonne in der Wand und die Abfahrt über die vorgesehene Linie ist noch herrlich gut gefroren. Danach geht's durch die Zlemer Grube im frühlingshaftem Sulzschnee zum Steirersee und nach kurzem Anstieg weiter übern Niedernblaß (mit einer kurzen Schlüsselstelle:):) nach Tauplitz zurück. Drei lässige Linien bzw Erstbefahrungen an einem Tag - einfach herrlich!!!!

Am Grubstein Gipfel - voller Vorfreude:):):)

Gemütliche Unterkunft

Ein traumhafter Tag beginnt!!

Frühlingshafte Verhältnisse :):)

Traumhafte Morgenstimmung - und welche Ruhe!!!

Rot: linke und rechte Abfahrt  Grün: Aufstiegsstapfspur

Jetzt geht`s los!! Einfahrt linke Abfahrt

Überblick der beiden Linien

Blick zum Grubstein-Gipfel

In der Westwand-Abfahrt (kurze Unterbrechung voraus)

Grubstein-Westwand

Weitere herrliche Abfahrt zum Steirersee

Abfahrt geht weiter...

...über eine letzte, kurze Schlüsselstelle - mit Schwung und natürlich ohne Schiabschnallen:):):)!!!